Lebensraum
Das Auerhuhn ist ein typischer Waldbewohner. Sein Ursprung liegt in der Taiga Sibiriens. Das Artareal folgte der nacheiszeitlichen Ausbreitung der Nadelwälder: im Norden bis Fennoskandien, im Westen bis Schottland und im Süden bis in die Pyrenäen.
Die Hauptverbreitungsgebiete der Auerhühner sind alte, lichte Nadelholzwälder mit einer reichhaltigen Bodenvegetation aus Zwergsträuchern. Besondere Bedeutung kommt der Heidelbeere zu (Knospen, Triebe, Früchte). Dank seiner spezialisierten Anpassungen kann das Auerhuhn selbst in kalten und schneereichen Berglagen leben.
Allerdings können auch gut geeignete Waldgebiete unbesiedelt bleiben, wenn sie groben Störungen ausgesetzt sind, da das Auerhuhn sehr scheu ist und weiträumig ausweicht.
Als untere Mindestgröße einer intakten Auerhuhnpopulation sind etwa 500 Individuen einzuschätzen, für die im günstigsten Fall 250 km² ausreichen. Bei mittlerer Dichte werden rund 500 km² benötigt. Unter den Lebensraumverhältnissen des Inneren Bayerischen Waldes benötigt ein einzelnes Auerhuhn rund 100 - 400 ha (Einzelreviere können überlappen). Zum Aufbau einer vitalen Population von wenigstens 500 Auerhühnern sind in der Region somit wenigstens 500 bis 1.000 km² an weitgehend geschlossener Waldfläche zu veranschlagen!
Zum Größen-Vergleich:
Naturpark Bayerischer Wald = 2780 km²,
Nationalpark Bayerischer Wald = 240 km²
Nationalpark Böhmerwald/Šumava = 720 km²