Falke

Falke - Rekordhalter am Himmel

../Falke/wiki-Peregrine_Falcon_12.jpgEr ist schneller als die Polizei erlaubt: Beim Jagen prescht der Wanderfalke mit teilweise über 300 Sachen durch die Luft. Er legt die Flügel an, gibt Gas und schießt wie ein Torpedo aus seiner kreisenden Lauerposition hoch am Himmel auf einen unter ihm fliegenden Vogel zu. Der Herr der Lüfte schlägt seine Beute im Flug! Auf diesen Turboangriff ist alles zugeschnitten: die gedrungene Gestalt, der kurze Schwanz, die spitz zulaufenden Flügel. Wenn der Hunger zwickt oder die lieben Kleinen zu Hause greinen, zieht er seine rasante Nummer ab. Dass ihm die Jagd allerdings nur bei jedem fünften Versuch glückt, spricht für die tollkühnen Ausweichmanöver seiner Beinahe-Opfer.

Eigentlich "...kann ihm keiner..." und doch stand der stolze Greifvogel 1970 in ganz Mitteleuropa kurz vorm Aussterben. Neben Abschuss und illegalem Eierdiebstahl zur Verwendung der Vögel für die Jagd, machten ihm auf entsetzliche Weise vor allem Umweltgifte, wie DDT, zu schaffen. Die ließen die Schalen seiner Eier so dünn werden, dass sie beim Brüten zerbrachen und die Küken starben. Die Situation hätte dramatischer nicht sein können.

Seit einem groß angelegten Artenhilfs- und Schutzprogramm und einem Umdenken in Land- und Forstwirtschaft, erholt sich die Population seit Anfang der 1980er Jahre in Deutschland wieder. Zwar sind Störungen von Freizeitsportlern in und an Brutfelsen weiterhin problematisch, doch sind Falken da wesentlich toleranter. Sie breiten sich wieder aus. Auch in der Grenzregion Bayerischer Wald-Böhmischer Wald brüten wieder mehr Falkenpaare und vollführen ihre tollkühnen Flugmanöver. Es sei denn, sie sind reiselustig und wandern gerade! (Bild: Wanderfalke Falco peregrinus)