Lebensraum
Der Luchs bevorzugt als Lebensraum grundsätzlich große Waldareale mit dichtem Unterholz, nutzt aber auch offene Landschaften in der Nähe von menschlichen Siedlungen.
Ideale Voraussetzungen für die Jagd bieten ihm Wälder mit einer stark kleinräumlichen Gliederung durch Altholzinseln, Lichtungen, felsige Hänge und morastige Zonen.
Telemetrische Untersuchungen haben gezeigt, dass Luchse einen großen Teil ihrer Beute im Randbereich von Wäldern jagen und dabei auch landwirtschaftlich genutzte Flächen betreten. Tagsüber halten sie sich in ihren Verstecken auf und tolerieren dabei durchaus auch die Nähe zum Menschen.
Die Reviergrößen variieren von 150 - 400 km² für Männchen und 80 - 200 km² für die Weibchen. Weibliche Luchse haben grundsätzlich kleinere Reviere als die männlichen Tiere, deren Revier oft doppelt so groß ist und sich mit den Revieren von bis zu zwei Weibchen überlappen kann. Die Reviergrenzen werden durch Harn markiert.
Die großen Wohngebiete sind eine Folge ihrer Jagdtaktik. Hielte sich ein Luchs länger in einem Teil seines Reviers auf, stellen sich seine Beutetiere auf seine Anwesenheit ein und sind aufmerksamer. Um einen angemessenen Jagderfolg sicherzustellen, ist der Luchs daher darauf angewiesen, innerhalb seines Reviers immer wieder sein Jagdgebiet zu wechseln, um auf unvorsichtiges Wild zu treffen.