Beeinträchtigung durch den Menschen

Fledertiere sind durch uns Menschen extrem gefährdet und dies, obwohl die wenigsten sie tatsächlich bewußt wahrnehmen. Dies sind die Ursachen für den Rückgang unserer Fledermäuse:

Giftbelastung ihrer Nahrung
In der Landwirtschaft versprühte Insektizide werden mit den überlebenden Insekten aufgenommen und führen durch Anreicherung im Fettgewebe zum langsamen Tod der Fledermäuse.

Verringerung ihrer Nahrung
Durch den Gifteinsatz in der Landwirtschaft und auch in Privatgärten, als auch durch die Zerstörung von Strukturelementen unserer Landschaften (Hecken, Feuchtgebiete etc.), hat sich die Insektenmenge stark verringert.

Hautkontakt mit Giften
Holzschutzmittel, die bei Renovierungen und Neubauten eingesetzt werden, können von Fledermäusen zum Teil über ihre Haut bzw. Schleimhäute aufgenommen werden. Dies kann zum Tod der Tiere führen.

Zerstörung ihrer Sommer- und Winterquartiere
Alte hohle Bäume werden gerodet, alte Türme und Dachstühle und andere Gebäude renoviert, abgerissen oder verschlossen, Stollen werden aus Sicherheitsgründen zugemauert - lebenswichtige Schutz- und Fortpflanzungsräume gehen so verloren.

Bauten, Verkehr und Haustiere
Aus Steigrohren, Kaminen, Hohlräumen in Brücken etc. können Fledermäuse auch kletternd nicht mehr entkommen; in kleineren Wassergefäßen können sie ertrinken. Häufig werden sie Opfer unseres Geschwindigkeitswahns, also des Auto- und Zugverkehrs. Hauskatzen sind die ärgsten Jäger, die der Mensch auf sie losläßt.

Direkte Störung oder gar Tötung
Versehentliche Störungen im Winterquartier oder in der Wochenstube können tödlich enden, und selbst vorsätzliche Tötung kommt vor: bei Renovierungsmaßnahmen, weil die Tiere als "Ungeziefer" eingestuft werden, und sogar aus Spaß am Töten, wenn die Tiere in ihren Höhlen aufgestöbert werden.

Selbst gutgemeinte Handlungen des Menschen werden Fledermäusen gelegentlich zum Verhängnis: Vogelnistkästen aus Holzplatten sind für ihre gefiederten Bewohner relativ ungefährlich, weil diese mit einem kräftigen Sprung und Flügelschlag leicht das Flugloch erreichen. Fledermäuse hingegen scheitern an den zu glatten Innenwänden der Holzkästen: Einmal eingeflogen, versuchen sie bis zur Erschöpfung vergeblich, mit ihren Daumenkrallen Halt zu finden, und gehen schließlich erbärmlich zugrunde.
(Quelle: www.fledermauskunde.de)