Wolf

Wolf - Fürsorgliches Familientier

../Wolf/np_wolf_RainerSimonis_2.jpgEr kommt bei Rotkäppchen und den sieben Geißlein so schlecht weg wie kaum ein anderer im Märchenland: der Wolf.
Von Kindesbeinen an ist er uns deshalb unheimlich. Das Trauma von der Existenz eines hinterlistig-verschlagenen Fresssacks sitzt tief - der Wolf als Inbegriff des Bösen.
Doch er fasziniert uns gleichzeitig wie kaum ein zweites europäisches Wildtier. Wir brennen darauf mehr über ihn zu erfahren.
Und siehe da: Isegrim entpuppt sich als kommunikativ und gesellig. Der Typ hat Familiensinn!

Als Rudel umsorgen nicht nur die Eltern den jüngsten Nachwuchs, auch die älteren Geschwister packen mit an. Und die Halbwüchsigen liegen nicht etwa auf dem faulen Wolfspelz, wenn Papa zwecks Nahrungsbeschaffung viele Kilometer im Revier auf seinen Pfoten zurücklegt. Ziemliche Bilderbuchfamilie also.

Einst im Hass auf einen vermeintlichen Nahrungskonkurrenten in weiten Teilen Europas völlig ausgerottet (1847 wurde der letzte Wolf im Bayerischen Wald geschossen, 1874 dann auch auf tschechischer Seite im Böhmerwald), könnte ihm die Wildnis in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava wieder Heimat werden. Auf der Suche nach Lebensräumen durchstreift der Graue immer wieder das Bayerisch-Böhmische Grenzgebirge. Verteufelung ist heute nicht mehr zeitgemäß. Zunehmend wandelt sich Furcht in Respekt, Ablehnung in Neugier, Voreingenommenheit in gespannte Erwartung. Kommt er zurück? Und heißen wir ihn willkommen?