Luchs

Luchs - Pirschjäger auf Samtpfoten

../Luchs/l-np-2.jpgWie das nur kommt: Er ist ein Raubtier und hat trotzdem auf Anhieb unsere Sympathie - der Luchs. Kaum einer von uns hat ihn jemals in freier Wildbahn gesehen. Dennoch mögen wir ihn auf den ersten Blick: seiner Pinselohren wegen, seiner Samtpfoten, seiner Stupsnase, seines weichen Fells. Fasziniert studieren wir das uns seltsam vertraute und doch so fremde Tier - eine Riesen-"Miezekatze" irgendwie auf halber Strecke zwischen Leopard und Stubentiger. Der Beute hinterher zu hetzen ist jedenfalls nicht sein Ding, wobei er einiges mit den "Haustigern" gemein hat. Er ist der perfekte Anpirschjäger. Abwarten und Tee trinken. Und im richtigen Moment losschlagen. Taktik ist alles.

Als vermeintlicher Nahrungskonkurrent vor 150 Jahren in Europa großräumig ausgerottet - das letzte heimische Tier wurde 1846 nahe Zwiesel geschossen - ist der Luchs heute wieder in das Gebiet des Bayerischen und Böhmerwaldes zurückgekehrt. Nach ersten Wiederansiedelungsprojekten zwischen Lusen und Falkenstein im Nationalpark Bayerischer Wald in den 1970er Jahren waren die Freilassungen in den 1980er Jahren auf der tschechischen Seite im Šumava dann erfolgreich. Der scheue Einzelgänger hat im Grenzgebirge wieder eine Adresse. Doch selbst mit Luchsaugen wird man ihm kaum "Hallo" sagen können. Unser neuer Freund will inkognito bleiben!