Sozialverhalten
Das Birkhuhn lebt gemeinsam mit seinen Artgenossen ganzjährig im Revier. Ab Ende März, Anfang April führen die Birkhähne ihre Balztänze (ritualisierte Schaukämpfe) auf regelmäßig genutzten Balzplätzen auf. Mit nach vorne geneigten Körpern und gesträubten Schwanzfedern bewegen sich die Männchen in einem kleinen Bereich. Dabei geben sie rollende und zischende Laute von sich. Zwar zeigen die Hähne Drohposen, doch kommt es nie zu einem wirklichen Kampf untereinander.
Die Birkhennen beobachten dieses Schauspiel zuerst vom Rand der Balzarena aus und wählen später dann ihren Favoriten aus. Bald nach der Paarung setzen die polygamen Hähne ihre Balztänze fort, um neue Partnerinnen zu umwerben. Die Balzzeit dauert bis Anfang Juni.
Die begatteten Hennen bauen sich von Zwergsträuchern und Grasbüscheln überwachsene flache Mulden, um darin ihren Brutplatz einzurichten. Sie legen sechs bis zehn Eier, die sie dann für die nächsten rund vier Wochen alleine bebrüten.
Die Küken sind Nestflüchter und können bereits nach zwei bis drei Wochen fliegen. Im September lösen sich die Familienverbände von Hennen und Jungvögeln auf. Bei der anschließenden Herbstbalz weisen die älteren Hähne den männlichen Nachwuchs in das Ranggefüge im Revier ein. Auch reisen sie gemeinsam zu den verschiedenen Balzplätzen, damit die Junghähne das Revier kennenlernen. Die Junghennen hingegen bleiben bei den älteren Weibchen. Vereinzelt verlassen Jungvögel bei hoher Nachwuchsrate im Herbst die Population. Bereits mit einem Jahr ist das Birkhuhn geschlechtsreif.