Hirsch
Hirsch - König auf Wanderung
Könnten Sie sich vorstellen, das Gewicht eines gefüllten Wassereimers Tag und Nacht auf dem Kopf zu balancieren? Prächtig ist so ein Geweih, aber auch ganz schön schwer! Und wenn man sich’s überlegt: im Wald auch lästig. Verständlich, dass der "König der Wälder" eigentlich lieber auf offenen Flächen umherzieht.
Zwischen Februar und April wirft er seine Krone ab. In nur vier Monaten wachsen die Stangen wieder nach. Wozu? Um zu imponieren- was für Machos! Die Hirschkuh kommt ohne solches Accessoire aus. Prahlerei hat sie nicht nötig!
Die Geschichte der Bayerwald-Hirsche ist bewegt. Einst weit verbreitet, wurden sie im 19. Jahrhundert in wenigen Jahren von Fürsten und Wilderern nahezu ausgerottet. Das Öffnen eines Geheges in Böhmen verschaffte ab 1870 neue Freiheit: Die Tiere überlegten nicht lange, machten sich auf die Hufe, und ab ging`s - traditionsbewusst wie sie sind - zurück in die Reviere ihrer Vorfahren. Wandern ist und bleibt ihr Lieblingshobby. Lange Beine, feste Hufe - auf geht`s! Schon möglich, dass Sie einmal einem auf Tour im Wald begegnen...
Familie Rothirsch gehört zu den eher Stillen.
Nur im September und Oktober pfeifen die scheuen Könige auf alle Heimlichtuerei und Vorsicht.
Im Wald wird`s laut: Die imposanten Geweihträger röhren was das Zeug hält. Und worum geht`s?
Konkurrenten einschüchtern und auf Mädels Eindruck machen. Aber letztlich gilt: Damenwahl!
Hm, kommt einem irgendwie bekannt vor!