Eule
Eule - Nachtjäger mit Schalltrichter
Es hieße Eulen nach Athen zu tragen, wollte man erklären, warum Uhu, Kauz und Co. so fabelhafte Nachtjäger sind.
Sie haben wahnsinnig gute Augen und Ohren. Das weiß doch jeder. Sie sehen zehnmal besser als unsereiner und ihre Ohren müssten - gemessen an der Aufnahme des Schalls - so groß sein wie bei Meister Lampe. Weil aber eine Eule mit Hasenlöffeln komisch aussähe (von Flugbehinderung ganz zu schweigen), arbeitet sie mit allen Tricks.
Das Verblüffendste: Sie haben ihr Federkleid im Gesicht zu einem Schallempfänger umgebildet. Da kann ein Mäuschen tief am Boden noch so leise rascheln - der Schalltrichter registriert alles.
Kunststück Nummer zwei ist der Trick mit den Flügelfedern. Für lautloses Heranschleichen dämpfen feine Zähnchen an den Außenrändern das Fluggeräusch. Genial, was? Und höchst-wahrscheinlich war nicht einmal ein Akustiker am Projekt beteiligt. (Bild: Uhu Bubo bubo)
Durch Aberglaube, Jagd und intensive Forstwirtschaft waren die Tiere in den vergangenen Jahrhunderten fast überall in Deutschland stark bedroht. Der Habichtskauz, früher im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebirge weit verbreitet, war in dem Gebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Zwischen 1975 und 2000 wagten Naturschützer im Nationalpark das Experiment Auswilderung, um den Habichtskauz wieder anzusiedeln. 1989 haben erstmalsHabichtskäuzchen hier das Licht der Welt wieder in freier Wildbahn erblickt. Und mit wachsender Wildnis arbeiten auch Wald-, Raufuß- und Sperlingskauz, sowie Waldohreule zunehmend sorgloser an der Vergrößerung der Familie. Eine ausgesprochen kauzige Gegend also!