Beeinträchtigung durch den Menschen
Die Beziehung von Mensch und Bär läßt sich anhand von Höhlenmalereien bis ins Jungpaläolithikum zurück verfolgen. Stets war der Bär ein Symbol für Stärke. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Tier immer wieder entscheidende Rollen in Mythen, Legenden und Märchen einnimmt. Auch als Wappentier in der Heraldik ist der Bär geläufig, zum Beispiel ist er das Wahrzeichen Berlins.
Doch wo Braunbären und Menschen aufeinander trafen, waren Konflikte nicht weit. Bären, die Fischteiche plündern, Bienenstöcke aufbrechen oder die Tiere aus Weideherden reißen, wurden als Nahrungskonkurrenten aufgefasst und bedingungslos gejagt. Aufgrund der Darstellungen des Braunbären als grausame und gewissenlose Killermaschine wurde unerbittlich Jagd auf das Tier gemacht. Doch auch angebliche magische oder heilende Eigenschaften von Gliedmaßen oder Organen führten oftmals zur Hatz auf Braunbären.
Bereits im Mittelalter begann die Verdrängung des Bären durch die zunehmende Ausbreitung des Menschen. Heute sind Bären-Habitate durch die Zersiedlung der Landschaft oftmals weit voneinander entfernt und sehr klein.
In Deutschland sind seit gut 170 Jahren keine Braunbären mehr heimisch. Die letzten Braunbären im Bayerischen Wald wurden zwischen 1760 und 1800 in der Nähe von Zwiesel erlegt. In Ruhpolding soll 1835 der letzte heimische Braunbär erschossen worden sein.
Für Schlagzeilen sorgte die Einwanderung des Braunbären „JJ1“ - auch „Bruno“ genannt - im Sommer 2006 nach Bayern. Nach rund 170 Jahren war erstmalig wieder ein freilebender Bär im Freistaat. Nachdem der Bär einige Haustiere riss, kaum Scheu vor dem Menschen zeigte und der Lebendfang scheiterte, wurde „JJ1“ am 26. Juni 2006 in der Nähe des Spitzingsees geschossen.