Sozialverhalten
Ein Revier wird stets von einem Eulenpaar bewohnt. Ist ein Männchen noch auf der Suche nach einer Partnerin, ruft es so lange und intensiv, bis sich ein Weibchen findet.
Eulen wie der Waldkauz sind monogam, dass heißt sie verpaaren sich auf Lebenszeit. Auch Habichtskäuze sind monogam, doch außerhalb der Brutzeit bleiben Männchen und Weibchen auf Distanz.
Die Reviergrößen der Eulen variieren stark. Arten wie der Steinkauz haben nur ein bis zwei Hektar große Reviere, die sich nicht mit denen anderer Paare überschneiden.
Die übliche Reviergröße des Uhus beträgt etwa 4000 Hektar. Allerdings wird nur der Nahbereich um die Nistplätze verteidigt. Die Jagdreviere können sich auch mit denen anderer Artgenossen überlappen.
Zum Balzverhalten des Uhus gehört es, dass er seine auserwählte Partnerin mit Futter zum Nistplatz lockt und schon bereits Wochen vor Brutbeginn weiterhin mit Beute versorgt. Auch Habichtskauz-Männchen versorgen ihre Partnerin vor der Paarung so. Die sonst übliche Distanz zwischen dem Paar wird in dieser Zeit aufgehoben.
Eulen haben die unterschiedlichsten Nist- und Brutplätze. Sie nutzen sowohl natürliche Strukturen wie Baumruinen oder Felsspalten, als auch von Menschen aufgestellte Nistkästen. Die Brutzeit bei Eulen beträgt zwischen 20 Tagen und einem Monat. Die geschlüpften Jungvögel werden in den ersten Wochen noch gefüttert. Die Familien-Verbände lösen sich nach zwei (Steinkauz) bis fünf Monaten (Uhu) auf und die Jungtiere sind danach auf sich selbst gestellt. Meistens gründen sie ihre Reviere in direkter Nachbarschaft. Geschlechtsreif sind die Jungtiere in der Regel im zweiten Lebensjahr. (Bild: Waldkauz Strix aluco)